TKC Preußen Waltrop feiert 25jähriges Jubiläum

 

Am 1. April 1980 wurde der TKC Preußen Waltrop von Rüdiger Kijewski, Jörg Dressler, Theo Brumann, Hartwig Pochert, Nobert Reefke und Karl-Heinz Rohrig gegründet, die bereits seit einem Jahr zusammen waren und sich nun zur offiziellen Clubgründung entschieden. Auch wenn es sich nicht um einen Aprilscherz handelte, dachte von den Gründungsmitgliedern damals bestimmt niemand daran, dass ihr Verein bis ins Jahr 2005 bestehen würde. Im ersten Jahr nahm man noch nicht am Mannschaftsspielbetrieb teil, sondern sammelte Erfahrungen durch zahlreiche Freundschaftsspiele, Turnierbesuche sowie regelmäßge Trainingsabende in der legendären Laube 19 von Rüdiger. Diese sollte über mehrere Jahre zum Zentrum des Tipp-Kicks in Waltrop, nördlich von Dortmund gelegen, werden. Neben der Bereitstellung der Trainingsstätte war Rüdiger auch die treibende Kraft des Vereins, da er sich im besonderen Maße um die Jugendlichen kümmerte, die nach und nach dem Verein beitraten. So brachte er einzelne nach dem Training nach Hause oder fuhr mit ihnen zu Turnieren, ohne je Benzingeld zu nehmen. Weiterhin sorgte er für das Spielmaterial und engagierte sich darüber hinaus auch als Sektionsleiter West. Dieses Engagement sorgte in den ersten Jahren dazu, dass viele neue Spieler hinzukamen, von denen an dieser Stelle Oliver und Stefan Hahne, Roland Schmidt, Bernd Straberg (damals erst 11 Jahre) und Holger Wölk (damals  13 Jahre) zu nennen sind, da diese die Zukunft des Vereins im großen Maße mit gestalten sollten.

Durch die vielen jungen Spieler wurde das Tipp-Kick-Spiel natürlich immer ehrgeiziger betrieben, so dass die regelmäßigen Trainingsabende sehr intensiv gespielt wurden und viele neue Beinvarianten ausprobiert wurden. In Zeiten der Graugußbeine war dies aufgrund von Materialverlust auch dringend nötig, obwohl die Spieler dadurch gezwungen waren, sich intensiver als heute mit dem Spielmaterial auseinander zu setzen. Aufgrund der intensiven Trainingsarbeit stellten sich auch schnell die ersten Mannschaftserfolge ein. Es entwickelten sich gute und im Westen konkurrenzfähige Mannschaften, so dass die erste Mannschaft in der Saison 81/82 aus der Verbandsliga in die Oberliga aufstieg und hier im kommenden Jahr einen hervorragenden 3. Platz belegte. Neben der ersten Mannschaft entwickelten sich schnell weitere Mannschaften die am Spielbetrieb teilnahmen.

1984 kam der erste Höhepunkt für die Mannschaften des Vereins. Man belegte den 2. Platz in der neu gegründeten 2. Bundesliga West und stieg in die Eliteklasse des Tipp-Kicks auf, da Menden als erster auf den Aufstieg verzichtete. Im Abenteuer Bundesliga standen Gegner wie St. Pauli (mit Hacky Jüttner), Rehberge Berlin (mit Lorenzen) oder Kirchheim, aber auch heute noch bekannte Vereine wie Düdinghausen, gegen die mit 20:12 der erste Bundesliagasieg der Vereinsgeschichte gelang, oder Wasseralfingen (mit Bernd Weber) auf dem Programm. Am Ende zog die Mannschaft in der Abstiegsrelegation gegen Wöllstadt und Düdinghausen (mit Michael Schuster) den Kürzeren und musste feststellen, was andere durch intensive Vorbereitung erreichen konnten. Die Bundesligamannschaft wurde von Roland Schmidt, Oliver und Stefan Hahne und Holger Wölk gebildet. Durch die Euphorie der Bundesligasaison erlebte der Verein einen erneuten Aufschwung und neue Mitglieder konnten gewonnen werden.

1985 richtete der Verein ein Großereignis aus, die Deutsche Einzelmeisterschaft, bei der trotz intensiver Werbung die Grenze von 200 Teilnehmern nicht erreicht werden konnte. Im Finale siegte damals Michael Steinfeld gegen Thomas Jung. Endrundenteilnahmen von Waltropern oder generell Westspielern waren zu dieser Zeit nicht zu notieren. Personell kam es in der zweiten Liga zu Änderungen, da Roland Schmidt aufhörte und Bernd Straberg und Carsten Heldt in die erste Mannschaft aufrückten. Im Verein kam es leider zu Differenzen zwischen der ersten Mannschaft und dem Rest, so dass sich die erste eine eigene Trainingsstätte suchte. Durch den Ehrgeiz erneut Bundesliga zu spielen angetrieben, entwickelten sich die Spieler trotzdem sehr gut, so dass 1987 der Wiederaufstieg, diesmal als Meister der 2. Liga, gelang. Aus der Aufstiegsmannschaft hörten Carsten Heldt und Bernd Straberg auf, so dass aus der zweiten mit Thomas Barten und Thomas Hahn zwei Aktive aus der zweiten aufstiegen, von denen sich Thomas Hahn langfristig durchsetzten konnte. Diese Änderungen sorgten für einen weiteren Bruch zwischen den Vereinsmitgliedern, der erst nach dem gelungenen Klassenerhalt wieder gekittet werden konnte. Allerdings verlor Rüdiger durch die Streitereien die Lust und beendete mit einer Abschlussfeier in der Laube 19 seine Vereinsmitgliedschaft.

1988 dominierte dann erstmals ein Einzelspieler des Vereins die Tipp-Kick-Szene. Oliver Hahne gewann alle drei Sektionsmeisterschaften (die Ostdeutsche gab es noch nicht) und fuhr als haushoher Favorit zur DEM nach Erbach. In der Endrunde erlebte er im ersten Spiel gegen Werner Glück mit 0:11 wohl die schwerste Niederlage, wobei die negativen Zuschauerreaktionen von denen, die ihm vorher auf die Schulter klopften, sehr getroffen haben. Oliver belegte im Endklassement den 12. Platz, was nüchtern gesehen immer noch gut war, da erstmals ein Westspieler unter den TOP 12 zu finden war. Im Schatten von Oliver gelang Holger Wölk das Kunststück bei seinen ersten DEM in die Endrunde vorzudringen und einen glänzenden 6. Platz zu belegen und somit für ein weiteres Ausrufezeichen aus dem Westen zu sorgen. Im gleichen Jahr sorgte Holger auch außerhalb der Tipp-Kick-Szene für Aufsehen, als er bei den Paralympics in Seoul vierfacher Paralympicssieger im Schwimmen wurde.

In den nächsten Jahren bildeten Oliver und Stefan Hahn, Thomas Hahn und Holger Wölk die erste Mannschaft, die im Westen kaum und in der Bundesliga nur sehr schwer zu besiegen war. So kam es in der Saison 89/90 zum Herzschlagfinale um die Deutsche Meisterschaft, bei dem wir lediglich um 6 Spielpunkte die Meisterschaft gegen Drispenstedt verpassten. Insider wissen aber, dass es bei der 14:18 Niederlage im direkten Aufeinandertreffen zu kapitalen Fehlentscheidungen und Gewaltandrohung von Seiten der Drispenstedter kam. Ein paar Wochen später konnten wir uns unter neutraler Beobachtung durch den Bundesspielleiter im DTKV Pokalfinale revanchieren und gewannen im Finale gegen Dristpenstedt den DTKV-Pokal, unseren ersten großen Mannschaftstitel. Diesen Erfolg verteidigten wir im Jahr 1991 durch einen 21:11 Sieg gegen Hildesheim erfolgreich. In diesem Jahr war auch Oliver endlich am Ziel seiner Träume und wurde durch einen Finalsieg gegen Sascha Wiesen verdient Deutscher Einzelmeister. Ein Jahr später hätte Holger ihm dieses Kunststück beinahe nach gemacht, als er Vizemeister wurde und erst im Finale von einem an diesem Tag furios aufspielenden Andreas Borde aus Berlin gebremst wurde.

1992 dominierten wir dann die Bundesliga und wurden souverän erster, aber nicht Deutscher Meister, da die Play-Offs eingeführt wurden und wir im Halbfinale Hamburg unterlagen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, so dass wir am 24.6.1995 endlich den lang ersehnten Meistertitel feiern konnten. Nach einem Halbfinalsieg gegen Frankfurt gewannen wir auch das Finale sicher gegen Düdinghausen. Durch diesen Sieg wurde Oliver einer der wenigen Tipp-Kicker, der alle Einzel- und Mannschaftsmeistertitel erringen konnte.

In den folgenden Jahren brach die Mannschaft leider langsam auseinander. Stefan (1995 aufgehört) konnte berufsbedingt nicht mehr spielen, Oliver verlor Lust und Motivation (1997 aufgehört) und Thomas hörte 1999 aus familiären Gründen auf. So wurde das Gesicht der Mannschaft immer wieder verändert, so dass in der heutigen Formationen nur noch Holger Wölk spielt, der inzwischen 330 (!) Mannschaftsspiele absolviert hat. Von den Anfangstagen ist auch Bernd Straberg dabei, der allerdings in den Jahren 1989 bis 1995 eine Tipp-Kick Pause eingelegt hatte. Aufgrund der personellen Änderungen kam es 2000 zum Abstieg aus der Bundesliga, in die wir in diese Saison wieder aufsteigen konnten. In der Bundesligasaison zeigten neben Holger Wölk auch Bernd Straberg, Mirko Schaub, Thomas Wegge und Arnold Gotzhein, dass sie durchaus mithalten können. Leider vergab die Mannschaft einige Big-Points, so dass der Abstieg wohl kaum noch zu verhindern ist. Trotzdem gehört die Mannschaft immer noch zu den besten Mannschaften im Westen, obwohl gerade in den letzten Jahren viele hoffnungsvolle und ehrgeizige Talente im Westen zu entdecken sind, was dem Tipp-Kick-Westen nur gut tun kann.

 

Agenda TKC Preußen Waltrop ´80

Gegründet:                      1. April 1980

Mitglieder:                      13 Aktive

Spielort:                          Sportjugendhaus Herne

Vereinsfarben:                Gelb-Grün

Präsident:                       Holger Wölk

Vorstand:                       Holger Wölk , Marcus Müller , Arnold Gotzhein

 

Erfolge Mannschaft:        Deutscher Mannschaftsmeister    1995

                                      Deutscher Vizemeister                1990

                                      Deutscher Pokalsieger                 1990, 1991

 

Erfolge Einzel:                 Deutscher Einzelmeister:             1991 Oliver Hahne

                                      Westdeutscher Einzelmeister:       1988, 1990, 1991, 1996 Oliver Hahne

                                                                                        1995 Thomas Hahn

                                                                                        2001 Holger Wölk

                                      Ostdeutscher Einzelmeister          1992 Holger Wölk

                                                                                        1996 Oliver Hahne

                                      Süddeutscher Einzelmeister          1988 Oliver Hahne

                                      Norddeutscher Einzelmeister        1988 Oliver Hahne

                                      Gewinner Tour-Finale                  1995 Holger Wölk

                                      Deutscher Vizemeister                1992 Holger Wölk

                                      3. bei der Deutschen                   1999 Bernd Straberg